Wenn du in deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Diplomarbeit Daten erhebst, befindest du dich im Bereich der quantitativen Forschung,
auch empirische Forschung genannt. Das bedeutet, du erhebst und sammelst eigenständig neue wissenschaftliche Daten.
Ein Teil dieses Prozesses ist
die sogenannte Operationalisierung. Mit ihr definierst du, durch welche Variablen du deinen Forschungsgegenstand messbar machst. Beispielsweise kann
ein theoretisches Konstrukt, wie der soziale Status, durch die Variablen Beruf, Einkommen und Bildungsgrad untersucht werden.
Erfahre hier alles über
den Prozess der Operationalisierung.
Die quantitative Forschung beinhaltet die Erhebung von quantitativen Daten zur Untersuchung deiner Forschungsfrage.
Dabei ist ein bestimmtes Vorgehen erforderlich, denn oftmals geht es um theoretische Konstrukte, die untersucht werden. Doch um diese betrachten und analysieren zu können,
müssen sie konkretisiert werden.
Dazu definierst du zunächst deine Forschungsfrage und stellst idealerweise eine Hypothese auf. Um deinen Forschungsgegenstand nun messbar zu
machen, musst du eine Methode festlegen, wie du die Daten erheben möchtest.
Im nächsten Schritt, der Operationalisierung, definierst du, welche Variablen du genau
untersuchst und anhand welcher Zahlen du sie auswertbar machst. Nach dem letzten Schritt der Operationalisierung – der Definition der Merkmalsausprägung der
Indikatoren – kannst du in den Prozess der Datenerhebung einsteigen.
Hier findest du Schritt für Schritt die genaue Vorgehensweise.
Hier findest du Schritt für Schritt die genaue Vorgehensweise.
Was ist dein Thema? Wie lautet deine Hypothese? Dies zu formulieren, ist der erste Schritt in deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit. Wichtig ist hier besonders Klarheit.
Definiere in deiner Forschungsfrage, was genau du untersuchen möchtest und welches Ziel du verfolgst.
In einer Hypothese kannst du konkret festhalten, welche Fragestellung
erörtert wird. Die Hypothese einer soziologischen Arbeit kann beispielsweise lauten:
Es gibt in der quantitativen Forschung verschiedene Möglichkeiten, Daten zu erheben. Dazu gehören beispielsweise:
Du hast nun die Hypothese deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit aufgestellt und dich für eine Methode der Datenerhebung entschieden. In der Operationalisierung gilt es nun, deinen theoretischen Forschungsgegenstand messbar zu machen. Wie gehst du hier vor? Zunächst definierst du die Variablen, das heißt die konkreten Faktoren, die du betrachten willst.
Sagen wir, deine Forschungsfrage beschäftigt sich mit Kreativität. In deiner Hypothese hast du festgehalten, dass Bewertungsdruck
ein hemmender Faktor für Kreativität ist.
Deine Methode ist das Experiment: eine Versuchsanordnung, in der verschiedene Kinder kreativ
tätig sein sollen, wobei die eine Versuchsgruppe weiß, dass sie hinterher streng bewertet wird, und die andere spielerisch und ohne
Leistungsgedanken an die kreative Aufgabe herangeführt wird.
Wie machst du nun ein komplexes theoretisches Konstrukt wie „Kreativität“ messbar
und deine späteren Daten vergleichbar? Du legst Variablen fest, die du im Zuge deiner Forschung betrachten möchtest.
Die Variablen des theoretischen Konstrukts Kreativität könnten beispielsweise sein:
Im nächsten Schritt der Operationalisierung ordnest du jeder deine Variablen eine Zahl – einen Indikator – zu,
wodurch sie letztendlich messbar werden. Schließlich sollen deine Ergebnisse später quantitativ ausgewertet werden
und vergleichbar sein.
Dieser Schritt der Operationalisierung ist daher maßgeblich, wenn du in der empirischen
Forschung stichhaltige und zuverlässige Ergebnisse vorweisen willst.
Der dritte und letzte Schritt der Operationalisierung ist die Merkmalsausprägung. Hier gilt es zu beachten, dass es für bestimmte Indikatoren je nach Forschungsgebiet bereits definierte wissenschaftliche Ausprägungen geben kann. Am besten recherchierst du hierzu in statistischen Datenbanken. Das Statistische Bundesamt oder Eurostat können zu diesem Zweck gute Quellen sein
Beispielsweise wird in der Sozialwissenschaft die Variable „Bildung“ mit den Indikatoren „Schulnoten“ – den Noten 1 bis 6 – ausgewertet.
Die Merkmalsausprägung entspricht hierbei dem jeweiligen Notenwert:
Das heißt der Indikator „Schulnote 1“ hat die Merkmalsausprägung 1, usf.
Solche etablierten Merkmalsausprägungen sind von Vorteil, da sie deine Bachelorarbeit oder Masterarbeit mit anderen wissenschaftlichen Arbeiten
vergleichbar machen.
Vielleicht stellst du also schon an den Beginn deines Prozesses der Operationalisierung eine Recherche. Wenn es für deine Forschungsfrage bereits Variablen mit zugeordneten Merkmalsausprägungen gibt, ist es von Vorteil, diese in deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit zu betrachten.
Deine Checkliste für den Prozess der quantitativen Forschung inklusive Operationalisierung:
Beachte dabei: Der Erfolg deiner empirischen Forschung und damit deiner Bachelorarbeit oder Masterarbeit steht im direkten
Zusammenhang mit einer gründlichen und gut durchdachten Vorgehensweise. Durch sie wird deine Hypothese erst verifizierbar
oder widerlegbar.
Ohne verlässliche, gültige und vergleichbare Datenergebnisse, gefährdest du die Stichhaltigkeit deiner
Bachelorarbeit oder Masterarbeit. Um deine Ergebnisse unanfechtbar zu machen, investierst du daher am besten ausreichend
Zeit in den Prozess der Operationalisierung.