Kommasetzung einfach erklärt

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Es herrscht in Sachen Rechtschreibung und Grammatik wohl nirgends so viel Unsicherheit wie bei der Kommasetzung. Dabei ist die richtige Kommasetzung nicht schwierig, wenn man acht Kommaregeln beachtet.

Welche Kommaregeln dies genau sind und warum die richtige Kommasetzung wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel. Mit diesem Wissen kannst dann auch du zu einem echten Profi in Sachen Kommasetzung werden und deinen Deutschlehrer in der Schule oder Dozenten an der Uni beeindrucken.

Welche Aufgabe erfüllt eigentlich ein Komma?

Das Komma dient laut Duden in der deutschen Sprache zur Gliederung von Sätzen. So dient die Kommasetzung dazu, Teilsätze, Wörter oder auch Wortgruppen voneinander zu trennen.

Mit Kommas kannst du auch das Lesen langer Sätze vereinfachen . Wird ein Komma vergessen, kann dies unter Umständen die gesamte Bedeutung eines Satzes verändern. Ein anschauliches Beispiel gefällig?

✓ Richtige Kommasetzung

Wir essen jetzt, Opa!

✗ Falsche Kommasetzung

Wir essen jetzt Opa!

An diesem kleinen Beispiel siehst du sicher, wie wichtig die richtige Kommasetzung in einem Satz ist, denn du möchtest ja sicherlich selbst richtig verstanden werden, wenn du beispielsweise einem Bekannten eine Nachricht schreibst (und nicht den Eindruck erwecken, dass sich deine Familie dem Kannibalismus zugewandt hat).

Eine allgemeine Anmerkung noch, ehe es dann an die einzelnen Kommaregeln geht: Kommas werden in der deutschen Grammatik nach bestimmten Kommaregeln gesetzt und nicht nach Gehör.

Eine korrekte Kommasetzung führt jedoch oft dazu, dass sich Kommas genau dort in einem Satz befinden, wo eine Pause erfolgt.

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Acht goldene Kommaregeln für eine gute Rechtschreibung und Grammatik

Regel 1: Hauptsätze und Nebensätze

Ein Komma muss immer verwendet werden, wenn ein Hauptsatz von einem Nebensatz getrennt wird. Sätze kannst du an einem gebeugten Verb erkennen.

Während sich das Verb in Nebensätzen am Ende des Satzes befindet, steht es in einem Hauptsatz an zweiter Stelle. Zudem fängt ein Nebensatz vielfach mit einer Konjunktion an, an der du sie erkennen kannst.

Beispiele:

  • Paula hat bemerkt, dass ihr Plan aufgeht.
  • Mein Bruder ist sehr müde, weil er die ganze Nacht mit Korrekturlesen beschäftigt war.
  • Mike ist ein Typ, der viel Ahnung von Rechtschreibung und Grammatik hat.

Regel 2: Aufzählungen

Bei Aufzählungen müssen die gleichartigen Satzglieder durch Kommas voneinander getrennt werden. Kommas werden bei Aufzählungen verwendet, um die Wortgruppen und Wörter aneinanderzureihen.

Hingegen wird am Ende einer Aufzählung kein Komma benötigt, wenn die Aufzählungsglieder durch eine Konjunktion miteinander verbunden sind.

Beispiele für solche Konjunktionen können sein: sowohl … als auch, entweder … oder, und, oder, sowie.

Regel 3: Hauptsätze und Nebensätze

Es ist laut Duden möglich, Partizipien und Partizipgruppen durch Kommas einzuschließen.

Beispiele:

  • Die Gruppe beschloss, noch völlig begeistert von der Reise, noch einmal dorthin zu fahren.
  • Der Rennfahrer, noch völlig unter Schock, brauchte einige Zeit, um sich vom Unfall zu erholen.

Steht nur ein einzelnes Partizip, ist hingegen kein Komma notwendig.

  • Freudig widmete er sich den Regeln der Interpunktion.

Regel 4: Infinitivgruppen

a)


Ein Komma wird bei einem erweiterten Infinitiv gesetzt, der durch folgende Wörter eingeleitet wird: darum, darauf, daran, anstatt, als, außer, statt, ohne, um.

Beispiele:

  • Ich rannte los, ohne auf die anderen Teilnehmer zu achten.
  • Ich bin früh losgefahren, um rechtzeitig am Ziel zu sein.
  • Ich mag alle meine Arbeitskollegen, außer Sebastian.

b)

Ein Komma muss bei Infinitivgruppen erfolgen, die abhängig von einem Substantiv sind.

Beispiel:

  • Er wurde bei seinem Versuch, bei der Abschlussarbeit zu schummeln, erwischt.

c)

Ein Komma muss bei einer Infinitivgruppe gesetzt werden, die abhängig von einem Verweiswort ist. Solche Verweisworte können sein: darauf, daran, es.

Beispiele:

  • Mein Ziel ist es, meine Interpunktion zu verbessern, Ich hatte Angst davor, ihn zu treffen.
  • Ich freue mich darauf, sie bald wieder in der Schule zu sehen.

d)

Bei einem Infinitiv ohne Erweiterung, kannst du selbst entscheiden, ob du ein Komma setzen möchtest.

Beispiel:

  • Er hoffte(,) sie bald wieder in die Arme zu nehmen.

Regel 5: Konjunktionen

a) Entgegengesetzte Konjunktionen


Ein Komma erfolgt vor entgegengesetzten Konjugationen, wie etwa allein, jedoch, aber, sondern, doch, vielmehr.

Beispiel:

  • Nicht nur die Melodie stammt vom Sänger, sondern auch der Text.

b) Anreihende Konjugationen

Ein Komma muss zwischen Satzteilen gesetzt werden, die durch eine anreihende Konjugation miteinander verbunden sind.

Beispiel-Paare:

  • Nicht nur - sondern auch
  • Je - desto
  • Einerseits - andererseits
  • Teils - teils

Beispiel:

  • Einerseits ist Michael bekannt, dass seine Interpunktion verbesserungswürdig ist, andererseits möchte er gerne Schriftsteller werden.

c) Gleichrangige Konjugationen

In aller Regel erfolgt laut Duden bei gleichrangigen Konjugationen kein Komma.

Beispiel-Paare:

  • Weder - noch
  • Sowohl - als (auch)
  • Entweder - oder
  • Nicht - noch

Beispiel:

  • Er kennt weder das Lied noch den Interpreten.

Regel 6: Wörtliche Rede

Erfolgt nach der wörtlichen Rede der übergeordnete Satz oder wird dieser weitergeführt, erfolgt nach den Anführungszeichen ein Komma.

Beispiel:

  • „Es ist sehr traurig. Gestern war noch schönes Wetter und heute regnet es aus Kübeln“, sagt er voller Enttäuschung.

Regel 7: Erklärungen

a) Nachgestellte Erläuterungen


Werden Erklärungen nachgestellt, werden diese mit einem Komma abgetrennt.

Beispiel:

  • Wir haben nicht mehr viel Zeit für das Korrekturlesen, vielleicht noch zehn Minuten.

b) Erläuterungen im Satz

Wenn Erläuterungen durch bestimmte Wörter wie „nämlich“, „und zwar“, „das heißt“ oder „wie“ eingeleitet werden, dann müssen sie durch Kommas eingeschlossen werden.

Beispiel:

  • Manche Orte in München, wie etwa die Frauenkirche, besuchen wir jedes Mal sehr gerne.

Regel 8: Ausrufe und Anreden

Wenn Empfindungswörter besonders betont werden, steht danach ein Komma. Ein Komma befindet sich bei Ausrufen und in der Anrede auch mitten im Satz.

Beispiele:

  • Mist, ich habe kaum noch Zeit für eine Korrektur!
  • Paul, bitte halte den Teller fest!
  • Aua, das hat sehr weh getan!
  • Oh nein, was für eine schlechte Rechtschreibung!
  • Moment, ich brauche noch etwas Zeit für die Korrektur

Fazit

Nach dem Lesen dieses kleinen Ratgebers ist die richtige Kommasetzung hoffentlich auch für dich kein Buch mit sieben Siegeln mehr.

Du hast anhand der vielen Beispiele sicherlich gesehen, dass Kommas eine wichtige Aufgabe für die schriftliche Sprache haben, um richtig verstanden zu werden bzw. um Sätze selbst richtig verstehen zu können.

Wenn du die aufgeführten Kommaregeln künftig beachtest, wirst auch du ganz sicher große Fortschritte in Sachen Rechtschreibung und Grammatik machen.





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