Gütekriterien: Objektivität, Reliabilität und Validität

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Einleitung


Thema und Gliederung der Abschlussarbeit im Studium stehen. Nun geht es an die Umsetzung unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Denn damit eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit wirklich zu einem Erfolg wird, muss sie den formalen Ansprüchen des wissenschaftlichen Arbeitens gerecht werden

In dieser Hinsicht rücken die hier vorgestellten Gütekriterien Reliabilität, Validität und Objektivität in den Fokus. Diese zentralen Kriterien solltest du mit Blick auf eine gute Note unbedingt beachten, schließlich soll deine Arbeit aussagekräftig sein und einen Erkenntnisgewinn liefern.

Tipp!

Um die jeweiligen Anforderungen in deinem Fachbereich bestmöglich umzusetzen, empfiehlt sich schon in der Planungsphase das Gespräch mit dem Betreuer der Abschlussarbeit im Studium.

Schließlich beziehen sich diese Kriterien auf die Datenerhebung, und hierbei handelt es sich in der Regel um den ersten Schritt bzw. die Basis für deine Abschlussarbeit.

Worum geht es bei Gütekriterien


Durch die Einhaltung der wissenschaftlichen Gütekriterien sorgst du dafür, dass deine Forschungsergebnisse vertrauenswürdig sind.

Das ist eine wichtige Voraussetzung, um Beachtung zu finden, was vor allem bei Dissertationen eine Schlüsselrolle spielt.

Letztlich möchtest du ja einen eigenen wissenschaftlichen Beitrag leisten, der sich z.B. in Betrieben oder der Forschung praktisch nutzen lässt.

Validität

Das Konzept Validität zielt auf die Gültigkeit der Ergebnisse ab.

Reliabilität

Reliabilität sagt aus, dass die Ergebnisse reproduzierbar sein müssen.

Objektivität

Wissenschaftliche Arbeiten müssen immer objektiv sein. Es sollten daher die gleichen Ergebnisse erzielt werden, wenn eine andere Person die Untersuchung vornimmt.

Um eine Einhaltung und strikte Umsetzung der Gütekriterien zu wahren, solltest du einen Teil zur Methodik einbauen bzw. dein Vorgehen transparent erläutern:

  • Wie werden Daten erhoben und ausgewertet?

  • Aufgrund welcher Auswertungsverfahren kommt es zu welchen Schlussfolgerungen?

Oft wirst du in diesem Bereich nicht an Statistik vorbeikommen.

Gütekriterien für die Datenerhebung und Auswertung


In der Regel werden in einer Bachelor- oder Masterarbeit Daten gesammelt und ausgewertet. Hierbei kann es sich um Fragebögen handeln, um z.B. das Konsumverhalten oder Einstellungen von Kunden zu analysieren.

Je nach Fachbereich können unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Bei der Erhebung von Daten und der anschließenden Auswertung solltest du aber nicht nach dem Zufallsprinzip, sondern einer wissenschaftlichen Methodik vorgehen.

Und genau an dieser Stelle kommen die wissenschaftlichen Gütekriterien ins Spiel. Egal, ob du Daten durch Beobachtung, Tests oder Fragebögen erhebst: Durch die Einhaltung der drei zentralen Gütekriterien wird sichergestellt, dass sich Daten vergleichen und Abhängigkeiten herleiten lassen.

Wie hängen die Gütekriterien zusammen?


Wissenschaftler sind sich einig, dass das Validitätskonzept das wichtigste Gütekriterium ist. Denn ist eine Untersuchung nicht valide, so misst sie nicht, was sie eigentlich soll.

Aber auch abgesehen davon lassen sich Zusammenhänge zwischen den Gütekriterien finden. Objektivität ist die Basis für reliable Ergebnisse. Denn verfälscht sie jemand absichtlich oder aufgrund methodischer Fehler, so ist eine Arbeit nicht reproduzierbar.

Das Reliabilitätskonzept ist wiederum eine Voraussetzung für valide Ergebnisse: Wenn eine Datenerhebung nicht genau ist, so kann das interessierende Konstrukt nicht erfasst werden.

Da sich alle drei Kriterien gegenseitig beeinflussen, müssen sie alle strikt beachtet bzw. methodisch sauber umgesetzt werden. Im Studium erlernst du hierfür in aller Regel das notwendige Fachwissen. In der Master- oder Bachelorarbeit kannst du mit der Anwendung dieses Fachwissens überzeugen!

Definition und Inhalte: Wann sind Gütekriterien erfüllt?


Von wissenschaftlicher Objektivität ist auszugehen, wenn du als Durchführender keinen verfälschenden Einfluss auf die Datenerhebung und -auswertung hast. Andere Experten in deinem Fachbereich müssten zu den gleichen Ergebnissen kommen können.

Nicht objektiv wäre eine Arbeit, wenn du Probanden gezielt in eine bestimmte Richtung lenken würdest oder aber Daten dahingehend auswertest, eine vorher getroffene Hypothese zu unterstützen.

Du solltest also zu jeder Zeit Durchführungsobjektivität sicherstellen. Da Befragungen subjektiv sind, kannst du bei einem Fragebogen mit einer Skala von 1 bis 5 etwa für eine objektive Erfassung sorgen.

Bei Reliabilität geht es um die Zuverlässigkeit der von dir verwendeten Messmethode: Von einer reliablen Untersuchung ist auszugehen, wenn du bei einer Wiederholung unter identischen Bedingungen und mit denselben Gegenständen zu einem identischen Ergebnis kommst.

Um dieses Kriterium wissenschaftlich nachzuweisen, bietet sich ein Parallel- oder Retest an. Ein hoher Koeffizient beider Untersuchungen gibt an, dass das Verfahren reliabel ist.

Durch eine valide Methodik stellst du sicher, dass ein Verfahren tatsächlich das misst, was es soll. Wenn du z.B. mit einem Fragebogen bestimmte Konsumeigenschaften erforschen willst, dann müssen die einzelnen Fragen thematisch passen.

Die erhobenen Daten müssen also ganz allgemein zu deiner Forschungsfrage passen und sie abbilden können. Hierbei wird auch von Konstruktvalidität gesprochen.

Ansonsten würdest du am Thema vorbeiarbeiten, was keine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Abschlussarbeit ist.

Einflussfaktoren und Beispiele für Gütekriterien


Beim Validitätskonzept geht es im Grunde genommen um den Wahrheitsgehalt von Aussagen. Du musst mit deiner Erhebung Daten erfassen, die etwas mit deiner Forschungsfrage zu tun haben.

Nur wenn Ergebnisse valide (= wissenschaftlich fundiert) sind, lassen sich aussagekräftige Rückschlüsse ziehen. Je nach Fachrichtung gibt es verschiedene Verfahren, um Validitätsgrade statistisch berechnen zu können.

Mit solchen Berechnungen kannst du in der Bachelor- oder Masterarbeit konkret zeigen, wie valide deine Arbeit ist. Folgende Faktoren können Einfluss auf dieses Gütekriterium haben:

  • Datenerhebung: Fragebögen werden anonym verteilt und ohne Druck ausgefüllt
  • Untersuchungsgegenstandauswählen: eine repräsentative Auswahl bei der Datenerhebung sichert eine valide Untersuchung
  • Verlauf: nicht valide wäre es, gleiche Tests über einen längeren Zeitraum durchzuführen, da sich die Voraussetzungen ändern können
  • Verlust: eine große Stichprobe sorgt auch bei wegfallenden Daten für aussagekräftige Ergebnisse

Mit Blick auf reliable Ergebnisse erweisen sich diese Faktoren als möglicherweise beeinflussend:

  • Soziale Erwünschtheit: Das Abfragen von Wissen ist problemlos, bei persönlichen Einstellungen verzerren Probanden die Antwort oft in eine falsche Richtung ( = nicht reliabel)
  • Zeit und Ort: Zu unterschiedlichen Zeitpunkten können unterschiedliche Daten erhoben werden. Wer z.B. Studenten in einem bestimmten Fachsemester zum gleichen Zeitpunkt befragt, wird eine reliable Basis nutzen können
  • Fragestellungen: Sie sind idealerweise standardisiert, sodass sie zu einer reliablen Datenerhebung beitragen
  • Standardisierung der Auswertung: Statistische Verfahren sorgen dafür, dass andere Personen die erhobenen Daten auf identische Weise auswerten könnten

Tipps für die Abschlussarbeit: Erhöhung der Untersuchungsvalidität

Da die Validität das wichtigste Gütekriterium ist, solltest du in dieser Hinsicht nichts dem Zufall überlassen. In erster Linie solltest du beachten, dass

  • zu messende Konstrukte sehr genau definiert werden und von ähnlichen Konstrukten klar zu unterscheiden sind (bei der Messung von Kundenzufriedenheit darf keine Vermischung mit Kundenvertrauen erfolgen)

  • nur Aspekte abgefragt bzw. erhoben werden, die zum Konstrukt passen und somit relevant sind.

Fehler adieu, Erfolg ahoi!

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