So stellst du den optimalen Marketing-Mix zusammen
Jedes Unternehmen verfolgt eine Marketingstrategie, um seine Produkte erfolgreich zu verkaufen. Diese muss mithilfe eines Konzeptes auf verschiedene Instrumente zur Umsetzung, heruntergebrochen werden.
Hierbei hilft dir der Marketing-Mix. In diesem Artikel erklären wir dir, was der Marketing-Mix und die 4P sind, welche Instrumente es gibt und wie diese angewendet werden.
Damit ein Unternehmen erfolgreich tätig ist und seine Produkte verkauft, bedarf es einer Reihe von Tätigkeiten. Im ersten Schritt wird der Markt analysiert, dann werden Unternehmens- bzw. Marketingziele definiert und eine Strategie zur Umsetzung abgeleitet. Im Falle des Marketings sind die Maßnahmen zur Umsetzung der Marketing-Mix.
Der Marketing-Mix beschreibt die Summe aller Instrumente, die für eine erfolgreiche Vermarktung eines Produktes notwendig sind.
Zusätzlich koordiniert der Marketing-Mix zielgerichtet alle Bereiche und stimmt sie aufeinander ab.
Der Marketing-Mix ist sowohl im klassischen Marketing als auch im Onlinemarketing anwendbar. Je nach Produkten und Zielgruppe gilt es, einen individuellen Marketing-Mix zu entwickeln, der alle Teilbereiche des Marketings, inklusive online und offline aufeinander abstimmt.
Der Begriff “Marketing-Mix” wurde erstmals in den 1940er Jahren von Professor Neil Borden verwendet. Populär wurde er 1960 durch Edmund Jerome McCarthy, einem amerikanischen Marketinglehrer und Autor, der die 4Ps als Instrumente und Säulen des Marketing-Mix präsentierte.
Der Begriff “4P” leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen ab.
Die 4Ps stehen für:
Folgender Satz fasst den Marketing-Mix ideal zusammen:
Das richtige Produkt muss zum passenden Preis über den besten Vertriebsweg mit Hilfe der wirksamsten Kommunikation bei der richtigen Zielgruppe zur richtigen Zeit platziert werden.
Je nachdem wo die einzelnen Produkte im Produktlebenszyklus stehen, sind verschiedene Ausprägungen des Marketing-Mix notwendig, um die Produkte möglichst lange in den gewinnbringenden Phasen zu halten. Jedes Unternehmen sollte mit seinen Produkten alle Phasen abdecken
Das Hauptziel des Marketing-Mix liegt darin, die verschiedenen Maßnahmen zu bündeln und aufeinander abzustimmen, um damit Käufe anzuregen sowie den Umsatz und die Marktanteile des Unternehmens zu steigern.
Weitere Ziele des Marketing-Mix können sein:
Der Marketing-Mix setzt sich klassischerweise aus vier Komponenten zusammen, die als die vier Säulen des Marketings bezeichnet werden.
Das Herzstück und die Basis des Marketing-Mix ist die Produktpolitik.
Die Produktpolitik beschäftigt sich mit allen Bereichen rund um die Ausgestaltung des Produktes oder der Dienstleistung.
Das Ziel ist, das bestmögliche Produkt mit dem größtmöglichen Mehrwert für eine Zielgruppe anzubieten und sich vom Wettbewerb abzuheben.
Neben Überlegungen zur Angebotsbreite und -tiefe geht es um:
Je nachdem, wo die Produkte im Produktlebenszyklus stehen, sind verschiedene Maßnahmen nötig:
Die Preispolitik beschäftigt sich damit, einen angemessenen Preis festzulegen und diesen ggf. kurz- oder langfristig anzupassen.
Der Produktpreis ist dann ideal, wenn er
Außerdem berücksichtigt die Preispolitik kurzfristige Rabattaktionen, Reduzierungen, Liefer- und Zahlungsbedingungen.
Um den Preis eines Produktes festzulegen und anzupassen, gibt es verschiedene Strategien:
Nicht immer mag jede Preispolitik sinnvoll aussehen, weil beispielsweise Gewinnpuffer für Rabatte aufgebraucht werden. Wichtig ist, dass du die Preispolitik immer an die restlichen Marketingmaßnahmen und vor allem die Unternehmensziele anpasst. Willst du beispielsweise schnell Marktanteile gewinnen, kann ein niedriger Preis sinnvoll sein.
Die Distributionspolitik beschäftigt sich damit, wie und auf welchem Weg das Produkt zum Kunden gelangt.
Bei der Distributionspolitik wird zwischen direktem und indirektem Vertrieb sowie Mischformen wie Franchising unterschieden.
Beim direkten Vertrieb hat das Unternehmen direkten Kontakt zum Kunden und baut einen eigenen Vertrieb auf. Hier ist die Gewinnspanne höher, dafür entstehen jedoch auch Kosten für die entsprechende Infrastruktur. Je massentauglicher das Produkt und je größer der Markt, desto schwieriger wird der direkte Vertrieb.
Beim indirekten Vertrieb arbeitet das Unternehmen mit einem Vermittler zusammen. Das kann ein klassischer Handelsvertreter oder der Groß- bzw. Einzelhandel sein, der das Produkt stellvertretend für das Unternehmen an den Endkunden bringt. Das Unternehmen zahlt dem Vermittler eine Beteiligung am Umsatz, beispielsweise in Form einer Provision.
Neben der Art des Vertriebs spielt der Verkaufsort eine Rolle. Das können Ladengeschäfte, Onlineshops, Messen, Verkaufspartys oder viele mehr sein.
Viele Unternehmen nutzen sowohl bei der Art des Vertriebs als auch bei den Vertriebskanälen eine Kombination aus mehreren Optionen, wie z.B. eigener Onlineshop + Listing im Einzelhandel.
Die Kommunikationspolitik wird landläufig gerne mit Werbung gleichgesetzt, dabei umfasst diese Säule alle Kommunikationsmaßnahmen und -kanäle, die auf das Produkt aufmerksam machen oder das Image der Marke oder des Unternehmens beeinflussen.
Hierzu zählen:
Welche Kommunikationskanäle gewählt und was und wie dort kommuniziert wird, hängt stark von der Zielgruppe und der Eignung des Produktes ab. Gerade heute werden digitale Kanäle immer wichtiger, da die Zielgruppe dort aktiv ist und häufig Daten gesammelt und genutzt werden können.
Schauen wir uns den Marketing-Mix anhand des Beispiels eines Herstellers für Fair Trade Schokolade an.
Produktpolitik:
Preispolitik:
Distributionspolitik:
Kommunikationspolitik:
Für viele Unternehmen ist der sogenannte klassische Marketing-Mix gut geeignet und hilft ihnen bei der Planung und Umsetzung ihrer Marketingmaßnahmen. Jedoch stößt er bei Unternehmen, die vermehrt Dienstleistungen anbieten an seine Grenzen. Daher wurde er in den 1990er Jahren mit drei Ps erweitert.
Außerdem gibt es Modelle, die noch weitere Ps definieren oder weiter spezifizieren
Der Marketing-Mix fasst alle Instrumente für eine erfolgreiche Vermarktung eines Produktes zusammen. Das Ziel ist es, je nach Marktlage und Phase im Produktlebenszyklus die idealen Marketingmaßnahmen in den Bereichen Produkt, Preis, Distribution und Kommunikation zu ergreifen.
Da sich der klassische Marketing-Mix vorwiegend auf physische Produkte bezieht, wurden in den 1990er Jahren die drei Ps People, Process und Physical Facilities hinzugefügt, um immaterielle Dienstleistungen mit einzuschließen.