Der Imperativ ist ein Verbmodus, der eine Aussage als Befehl oder Anweisung markiert. Er wird daher häufig auch als Befehlsform bezeichnet.
Der Imperativ findet in der deutschen Sprache eine vergleichsweise breite Anwendung.
Die Bildung der einzelnen Imperativformen unterliegt
bestimmten Regeln, die allerdings nicht immer zutreffen.
Im Deutschen erhalten Verben spezifische Endungen für Tempus (Zeit), Numerus (Singular/Plural), Person (1., 2., 3. Person), Genus verbi (Aktiv und Passiv) sowie für den Modus.
Das Deutsche kennt drei unterschiedliche Aussageweisen – sogenannte Modi. Der Modus zeigt an, ob eine Aussage eine reale (Indikativ) oder mögliche (Konjunktiv) Tatsache oder eben eine Aufforderung (Imperativ) widerspiegelt.
Der Imperativ wird als dritter Modus häufig als Aufforderungs- oder Befehlsform bezeichnet. Er kann aber verschiedene Funktionen erfüllen:
Neben den „echten“ Imperativen der 2. Person Singular und Plural werden im Deutschen auch der Jussiv (Befehl an 3. Person)
sowie der Adhortativ (Aufforderung zur gemeinsamen Handlung in der 1. Person Plural) der Befehlsform zugeordnet.
Du kannst den
Imperativ entsprechend nicht nur in der Du- und Ihr-Form, sondern auch in der Wir-Form bilden. Da im Deutschen gesiezt wird,
existiert zudem eine Sie-Form (auch Höflichkeitsform) für Aufforderungen an zu siezende Personen.
Die Du-Form wird grundsätzlich wie die 2. Person Singular gebildet, indem das Personalpronomen und die Endung -st weggelassen werden:
Aber es gibt auch eine Reihe von Ausnahmen:
Darüber hinaus wird der Imperativ von unregelmäßigen Verben immer ohne Umlaut gebildet:
Generell kannst du die Du-Form mit oder ohne Endungs-e bilden. Sowohl „Reiche mir das Salz!“ als auch „Reich mir das Salz!“ ist korrekt. Die Verwendung des Endungs-e gilt allerdings stilistisch als gehobener, in der Alltagssprache wird eher auf das Endungs-e verzichtet.
Daneben existieren aber auch einige Verben, bei welchen das Endungs-e verbindlich ist. So behalten Verben, die auf -d/t o der Konsonant mit -m/n enden, das Endungs-e:
Die Ihr-Form wird wie die 2. Person Plural gebildet. Es fällt lediglich das Personalpronomen weg:
Die Wir- und Sie-Form bildest du wie die 1. resp. 3. Person Plural, indem du einfach die Reihenfolge drehst und zunächst die Verbform und dann das Personalpronomen nennst:
Auch hier stellt „sein“ eine Ausnahme dar: Seien Sie unbesorgt!
Ein Imperativsatz kann zuweilen unhöflich wirken. Um dies abzuschwächen, kannst du ein „bitte“ in den Imperativsatz integrieren oder alternativ den Konjunktiv verwenden:
Auch ein Rat oder eine Empfehlung kann so freundlicher formuliert werden: