Zu den häufigsten falsch verwendeten Wörtern im Deutschen zählen als und wie. Wer Deutsch als Fremdsprache lernt, fühlt sich im korrekten Gebrauch oft unsicher.
Aber sogar deutsche Muttersprachler verwechseln gelegentlich die kleinen Wörtchen oder meinen, es sei egal, welches der beiden Wörter sie nehmen. Dabei gibt es für
den Gebrauch klare Regeln. Lerne sie kennen!
Vorweg: Es ist keineswegs egal, ob es „als“ oder „wie“ heißt. Zwar wird dich jeder Deutschsprachige verstehen, wenn du das falsche Wort nimmst. Doch wird ein
kundiger deutscher Muttersprachler innerlich zusammenzucken. Einen Deutschen wird er womöglich laut verbessern.
Solche Situationen kannst du vermeiden, indem du
„als“ und „wie“ korrekt verwendest. Das ist leicht gesagt? Ja, und es ist viel einfacher, als du jetzt vielleicht denkst.
Beginnen wir damit, was „als“ und „wie“ gemeinsam haben. Beide Begriffe kommen bei sprachlichen Vergleichen zum Einsatz. Dabei nehmen sie allerdings unterschiedliche Rollen ein:
Ein paar Beispiele:
Ein Elefant ist viel größer als eine Maus.
Onkel Heinz ist älter als Tante Sabine.
Die rote Tasche ist leichter als der blaue Rucksack.
Was hier auffällt: Bei den Vergleichen handelt es sich stets im Komparative beziehungsweise Steigerungen (größer, älter, leichter).
Heute ist es so warm wie gestern.
Johanna ist genau so groß wie Michael.
Ich sehe das genau wie du.
Auffällig hier: Alle Adjektive (warm, groß, genau) sind nicht gesteigert.
Die Beispielsätze zeigen dir eindeutig, wann „als“ und wann „wie“ richtig ist. Die Grammatikregel ist
leicht verständlich. Doch dann: Mitten in einem Gespräch gerätst du ins Stolpern. Wie geht das noch mal? „Als“,
wenn etwas unterschiedlich ist und „wie“, wenn etwas gleich ist – oder ist es umgekehrt? Verflixt!
Hierfür gibt es eine einfache Merkhilfe, auch Eselsbrücke genannt. Im Wort „als“ ist der mittlere Buchstabe
größer als die beiden anderen: ein Unterschied also und ein Hinweis zur Verwendung von „als“. In „wie“ sind alle drei Buchstaben
gleich groß: ein klares Signal zur Verwendung von „wie“ für Gleiches.
Umgangssprachlich wirst du im Deutschen manchmal die Formulierung „als wie“ hören. Sie ist jedoch fast immer falsch. Eine Ausnahme bilden Schachtelsätze, die Aussagen über Unterschiedliches und Gleiches enthalten, zum Beispiel:
Die Blume gleicht also einem Gänseblümchen beziehungsweise ist ein Gänseblümchen. Sie sieht anders aus als eine Kamille. Vermeide nach Möglichkeit komplizierte Schachtelsätze. Bilde lieber kurze und einfache Sätze.
Meistens steht vor beiden Wörtern kein Komma. Ausnahmen bilden Sätze mit Konjunktionen wie Nebensätzen inklusive Personalpronomen und Verb:
Am besten lernst du diese Wörter auswendig: anders, andere, nichts, niemand, kein. Hiernach folgt immer „als“, niemals „wie“.
Merke dir auch diese festen Formulierungen mit „als“: „als ob“ und „als wenn“ sowie „als mit Konjunktiv“
Sag selbst: Das ist doch wirklich gut auseinanderzuhalten, oder?